- Leibl
- Leibl,Wilhelm Maria Hubertus, Maler, * Köln 23. 10. 1844, ✝ Würzburg 4. 12. 1900; einer der bedeutendsten Vertreter des Realismus in Deutschland. Er trat 1864 in die Münchner Akademie ein. Das Hauptwerk dieser Frühzeit, das »Bildnis der Frau Gedon« (1868-69; München, Neue Pinakothek) brachte ihn in freundschaftlichen Kontakt mit G. Courbet: 1869 in München, 1869/70 in Paris, wo er Werke É. Manets kennen lernte. In München versammelte Leibl gleich gesinnte Maler um sich (Leiblkreis, u. a. W. Trübner, C. Schuch, R. Hirth du Frênes, T. Alt, K. Haider und vorübergehend auch H. Thoma). Ab 1878 lebte er mit J. Sperl in der Umgebung von München. Leibls Thema war der Mensch, das bäuerliche Leben, das er mit malerischer Feinheit und Detailtreue schilderte. In den Werken des letzten Jahrzehnts näherte er sich einer impressionistischen Malweise.Weitere Werke: Die Kokotte (1869; Köln, Wallraf-Richartz-Museum); Bildnis des Malers C. Schuch (1876; München, Neue Pinakothek); Die Dorfpolitiker (1876-77; Winterthur, Stiftung Oskar Reinhart); Drei Frauen in der Kirche (1878-82; Hamburg, Kunsthalle); Leibl und Sperl auf der Hühnerjagd (mit J. Sperl, 1890-95; München, Neue Pinakothek).W. L. u. sein Malerkreis, Ausst.-Kat. (1985);W. L. zum 150. Geburtstag, hg. v. G. Czymmek u. C. Lenz, Ausst.-Kat. Neue Pinakothek, München (1994);B. Röhl: W. L. Leben u. Werk (1994);K. J. Schönmetzler: W. L. u. seine Malerfreunde (1994).
Universal-Lexikon. 2012.